Was ist Physiotherapie für Katzen?
Die Katzenphysiotherapie umfasst gezielte manuelle Techniken und Bewegungsübungen zur Förderung von Beweglichkeit, Schmerzlinderung und Muskelaufbau. Sie unterstützt den Heilungsprozess nach Verletzungen, Operationen oder bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates.
Was ist der Unterschied zwischen Physiotherapie und Osteopathie?
Während die Physiotherapie in erster Linie Muskeln, Gelenke und Bewegungsabläufe behandelt, betrachtet die Osteopathie den Körper als funktionelle Einheit. Der Fokus liegt auf der ganzheitlichen Balance zwischen Bewegungsapparat, Organen und Faszien. Ziel ist es, Blockaden zu lösen und die Selbstheilungskräfte der Katze zu aktivieren.
Wann ist eine physiotherapeutische oder osteopathische Behandlung sinnvoll?
Eine Behandlung ist immer dann empfehlenswert, wenn die Katze Anzeichen von Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Verhaltensänderungen zeigt. Viele Katzen zeigen im Alter ein Zucken im Rücken, wenn man sie streichelt. Dies ist ein Rückenschmerzsymptom und durchaus ernst zu nehmen! Auch zur Rehabilitation nach Operationen, bei Arthrose, neurologischen Störungen oder zur Unterstützung älterer Katzen ist sie sinnvoll.
Benötigt man eine Überweisung vom Tierarzt?
Eine Überweisung ist nicht erforderlich. Wenn es Vorbefunde wie Röntgen- oder Blutbilder gibt, ist es aber sehr hilfreich, wenn Sie diese mitbringen können.
Ab welchem Alter kann behandelt werden?
Physiotherapeutische und osteopathische Maßnahmen können in jedem Lebensalter eingesetzt werden – von der jungen, wachsenden Katze bis hin zum geriatrischen Tier. Die Behandlungsweise wird stets individuell angepasst.
Bei welchen Erkrankungen hilft Physiotherapie?
Bei Katzen treten ebenso Arthrosen, Rückenschmerzen, Hüftgelenksdysplasien, Bandscheibenvorfälle und Nervenläsionen auf wie bei Hunden. Häufig werden diese noch später erkannt, weil die Katzen sehr gut kompensieren können. Wenn Ihre Katze bereits Auffälligkeiten beim Streicheln, sich Putzen oder im Gangbild zeigt, hat sie sehr wahrscheinlich schon lange mit einem körperlichen Problem zu kämpfen. Auch nach Operationen wird Physiotherapie bei Katzen eingesetzt.
Ist Physiotherapie auch zur Vorsorge geeignet?
Absolut. Regelmäßige Bewegungstherapie und gezielte Übungen fördern die Beweglichkeit, stärken die Muskulatur und beugen Verschleißerscheinungen im Alter vor.
Wie läuft eine Behandlung ab?
Nach einer ausführlichen Anamnese erfolgt wenn möglich eine Gangbildanalyse - ängstliche Katzen verstecken sich eher hinter einem Möbelstück und möchten sich nicht zeigen. Bitte machen Sie aus diesem Grund vorher im Alltag ein paar kurze Videos vom Gangbild Ihrer Katze. Anschließend erfolgt eine individuelle Untersuchung des Bewegungsapparates. Auch diese wird je nach Symptomatik und Charakter der Katze angepasst: Handelt es sich eindeutig um ein Rückenproblem (und das haben sehr viele Katzen!), untersuche ich bei der Katze nicht alle Gelenke der Gliedmaßen (dasselbe gilt für sehr ängstliche Hunde). Anschließend wird ein Behandlungsplan erstellt, der passive Techniken und aktive Übungen umfasst. Ziel ist eine nachhaltige Verbesserung der Bewegungsfreiheit und Lebensqualität.
Wie oft soll meine Katze behandelt werden?
Gerade bei den Katzen ist dies maßgeblich davon abhängig, wie viel Stress die Katze mit dem Einsteigen in die Box, dem Autofahren und der Behandlungssituation in der Praxis hat. Manche Katzen kommen gut damit zurecht, alle 4 Wochen einmal zur Behandlung zu kommen, andere Katzen sehe ich nur ein- oder zweimal und gebe den Besitzern Tipps und Tricks an die Hand, um die Katze Zuhause bestmöglich zu unterstützen. Nach Operationen kann es nötig und sinnvoll sein, für einen gewissen Zeitraum in wöchentlichen Abständen zu behandeln. Diese geschieht immer in Absprache mit den Tierärzten.
Wie reagieren Katzen auf die Behandlung?
Die meisten Katzen entspannen sich nach kurzer Zeit und genießen die sanften Berührungen. Selbst ängstliche Katzen können sich meist gut entspannen, wenn sie zum Beispiel im unteren Teil von ihrer Transportbox bleiben dürfen.
Tut die Behandlung weh?
Nein – physiotherapeutische und osteopathische Techniken sind schmerzfrei. Sollte die Katze empfindlich reagieren, wird die Intensität sofort angepasst.
Wie lange dauert die Behandlung?
Die allermeisten Katzen beenden die Behandlung selbst ;-). Nach 20-30 Minuten signalisieren fast alle Katzen, dass ihre Geduld nun am Ende ist. Je nachdem, wie lange das Anamnese-Gespräch dauert oder ob ich Ihnen noch Übungen für Ihre Katze zeige, dauert der gesamte Termin 45-60 Minuten.
Wie soll ich mit meiner Katze Übungen machen?
Das kommt sehr auf den Charakter Ihrer Katze an. Manche Katzen lassen sich mit Leckerlis gut motivieren, ein paar kleinere Übungen für Ihre Gesundheit zu absolvieren. Andere Katzen muss man "überlisten", indem man beispielsweise Hindernisse in einem Flur oder Türrahmen platziert, so dass sie diese nicht umgehen können.
Wie kann ich Gelenkprobleme vorbeugen?
Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Übergewicht sind zentrale Faktoren. Ergänzend kann eine prophylaktische osteopathische Kontrolle helfen, muskuläre Spannungen frühzeitig zu erkennen.
Ist Physiotherapie auch bei älteren Katzen sinnvoll?
Gerade im Alter hilft sie, Mobilität zu erhalten, Schmerzen zu lindern und Lebensqualität zu verbessern. Sanfte Übungen fördern Durchblutung, Beweglichkeit und Wohlbefinden.
Wie bereite ich meine Katze auf die Behandlung vor?
Sorge für Ruhe und vermeide Stresssituationen vor dem Termin. Eine vertraute Decke oder Lieblingsspielzeug kann zusätzlich beruhigend wirken.


